Die Klimakrise ist deutlich spürbar: Der Sommer 2023 bricht sämtliche Hitzerekorde. Dies ist brandgefährlich für die Gesundheit und Sicherheit der arbeitenden Bevölkerung. Die Jungen Grünen Schweiz fordern deshalb eine vom Bund erlassene gesetzliche Arbeitspause für alle Arbeitenden und Schüler*innen.
Während im Kanton Aargau die Strassen schmelzen und der Bund eine Hitzewarnung der Stufe 4 in 12 Regionen erlässt, arbeitet die Schweizer Bevölkerung weiter – oftmals draussen an der prallen Sonne. Die Hitze wirkt sich nicht nur negativ auf die Konzentrationsfähigkeit der Arbeitenden aus, sondern gefährdet auch ihre Gesundheit und Sicherheit. So gab es letztes Jahr in Europa über 60’000 Hitzetote. Trotzdem wird von Arbeitgebenden und Bund kaum etwas unternommen, um die Arbeitenden zu schützen.
Im Kanton Tessin gibt es dazu einen ersten Ansatz: Wenn vom Bund die Hitze-Warnstufe 4 ausgegeben wird, so muss die Arbeit auf Baustellen ab 15 Uhr eingestellt werden. Dies reicht jedoch nicht. Deshalb fordern die Jungen Grünen Schweiz eine vom Bund erlassene gesetzliche Arbeitspause ab 30°C draussen und ab 25°C in den Innenräumen für alle Arbeitenden sowie Schüler*innen. Diese Verfahren sind insbesondere auch dann anzuwenden, wenn tropische Nächte herrschen (d. h. wenn die Nachttemperatur nicht unter 20°C fällt). Wenn keine Massnahmen zur Verringerung der Gefahr eines Hitzschlags ergriffen werden, kann die Arbeit unterbrochen und eine Kurzarbeitsentschädigung beantragt werden. Es wäre ein quasi-automatischer Mechanismus, der es den Unternehmen ermöglicht, den normalen Entlassungsfonds ohne zeitliche Begrenzung und Kumulierung zu beantragen. Diese Vorschrift wird in Italien im Bauwesen und in der Landwirtschaft bereits ab Aussentemperaturen von 35°C angewendet.
“Es darf nicht sein, dass rücksichtslose Profitmaximierung über die Sicherheit der Arbeitenden gestellt wird. Durch die Klimakrise werden die Sommer stetig heisser: Wir müssen proaktiv Massnahmen treffen, um die Menschen zu schützen. Dies sind dringende Schritte im Bereich der Klimakrisen zum Schutz der Arbeitnehmer:innen, auch aus wirtschaftlicher Sicht”, so Magdalena Erni, Co-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz.
Die Forderung der Jungen Grünen Schweiz reiht sich in ihr Manifest zu den nationalen Wahlen im Oktober ein. Dort verlangt die Jungpartei unter anderem eine antikapitalistische Wirtschaft (siehe Positionspapier vom 19. August 2023).